29. November 2021.
STADA Health Report: Onlinebehandlung, Dr. Google, Digitalisierung: Corona verändert unser Verhalten in Sachen Gesundheit
• Mehr als die Hälfte der Europäer können sich vorstellen, von ihrem Arzt per Webcam behandelt zu werden.
• 43 Prozent geben an, dass sie sich im vergangenen Jahr sehr oft oder etwas häufiger als zuvor online über Gesundheitsfragen informiert haben.
• Zwei von vier Europäern befürworten digitale Packungsbeilagen bei Medikamenten.
Eine der wichtigsten Lehren der vergangenen zwei Jahre ist der digitale Fortschritt – auch in Bezug auf Gesundheitsfragen. Doch wie stehen die Europäer zu dieser Entwicklung? Mehr als die Hälfte der europäischen Bevölkerung (57 Prozent) könnte sich mit der Idee anfreunden, ihren Hausarzt per Webcam zu konsultieren. Besonders interessant ist jedoch, dass diese Zahl Anfang 2020 noch bei 62 Prozent lag – und damit noch vor COVID. Heute scheinen die Europäer beim Thema digitale Sprechstunde geteilter Meinung zu sein: einer von vier halten sie für eine gute Option – auch im Hinblick auf die Zeitersparnis. Besonders gerne lassen sich die Portugiesen virtuell von ihrem Arzt beraten (45 Prozent). Während 25 Prozent der Europäer diese Meinung teilen, schätzen hingegen ebenso viele (24 Prozent) den persönlichen Austausch mit ihrem Arzt so sehr, dass sie nicht darauf verzichten möchten. Jeder Dritte (32 Prozent) ist offen dafür, eine digitale Sprechstunde auszuprobieren, hat diesen Schritt bisher aber trotzdem noch nicht gewagt.
Dr. Google wird immer beliebter
Die Pandemie hat die Art und Weise, wo wir nach Gesundheitsinformationen suchen, spürbar verändert. Mehr als einer von zwei Europäern geben an, dass sie im vergangenen Jahr deutlich häufiger (19 Prozent) oder etwas häufiger (35 Prozent) auf Online-Quellen zurückgegriffen haben, um sich über Gesundheitsfragen zu informieren. Nur jeder zehnte Europäer (11 Prozent) recherchiert Gesundheitsthemen nicht im Internet – in Frankreich ist das jeder Fünfte (21 Prozent). Das Internet wird auch von 36 Prozent der Europäer genutzt, um sich in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, deren Wechsel- und Nebenwirkungen schlau zu machen, wobei Russland (62 Prozent) und die Ukraine (58 Prozent) bei solchen Suchanfragen führend sind. Interessant ist, dass 45 Prozent der Menschen in Stadtgebieten angeben, dass sie Internet nutzen, im Vergleich zu nur 32 Prozent aus dem ländlichen Raum.
Verloren in Digitalisierung?
Drei von vier Europäern (76 Prozent) würden digitale Beipackzettel von Medikamenten befürworten – nicht zuletzt, weil sie praktischer wären und weniger Abfall verursachen würden (32 Prozent). In Portugal würde fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) dieser größeren Anwendbarkeit zustimmen, verglichen mit nur 19 Prozent in Frankreich. Dennoch möchten 40 Prozent der Europäer nicht ganz auf die Papierversion verzichten. Apropos digitale Medien: Gesundheits-Apps sind in Deutschland nicht besonders beliebt. Nur 7 Prozent geben an, eine Vielzahl von Gesundheits-Apps zu nutzen – die jüngere Generation der 18- bis 34-Jährigen ist da etwas aufgeschlossener. Insgesamt halten 30 Prozent der Europäer Gesundheits-Apps nicht für sinnvoll.
Das sind nur einige Ergebnisse des dritten internationalen STADA Health Reports 2021, einer repräsentativen Studie mit mehr als 30.000 Befragten aus 15 Ländern. Das Marktforschungsinstitut Kantar hat im Auftrag der STADA Arzneimittel AG jeweils rund 2.000 Personen im Alter von 18 bis 99 Jahren aus Österreich, Belgien, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Portugal, Russland, Serbien, Spanien, Schweiz, der Ukraine und Großbritannien zum Thema „Wie hat die Pandemie die Einstellung der Europäer zur Gesundheit verändert?" befragt.