Auf zwei Rädern zu einem gesünderen Leben

Im Trubel der täglichen Pflichten, zwischen der Arbeit, der Erziehung von drei Kindern und dem Hausbau, befanden wir uns in einer Situation, in der wir das Wichtigste vernachlässigten – unsere Gesundheit. Die moderne Lebensweise voller Pflichten und Stress hat uns dazu gebracht, die Zeit für uns selbst verloren zu haben, was zu Übergewicht und einer schlechten psychischen Gesundheit geführt hat. Wir wussten, dass die Zeit für eine Veränderung gekommen ist.

Wir entschlossen uns, das abendliche Sitzen beim Fernsehen und ungesunden Snacks durch eine Aktivität zu ersetzen, die auf den ersten Blick wie eine ideale Lösung schien: Radfahren. Wir dachten, es wäre die perfekte Aktivität für uns – weniger zeitaufwändig als Spaziergang (was sich später als ein interessanter Irrtum herausstellte) und eine hervorragende körperliche Anstrengung mit sich bringt. Vor vier Jahren haben wir gebrauchte Mittelklasse-Fahrräder gekauft und uns auf ein lebensveränderndes Abenteuer eingelassen.

Der Anfang war nicht einfach. Die erste Fahrt zum Stadtteil Margita war eine Herausforderung. Es schien unendlich schwierig zu sein, aber das hat uns nicht entmutigt. Im Gegenteil, es hat uns gefallen und wir wollten nicht aufgeben. Wir verliebten uns in die Erkundung unserer Umgebung auf zwei Rädern, lernten alle Dörfer in der Umgebung kennen und wurden zu gesünderen und glücklicheren Menschen.

Bojan entdeckte seine Leidenschaft für das Bergradfahren (Mountainbiking), erkundete neue Wege und bezwang Gipfeln, während mir das Radfahren auf Straßen mehr Spaß machte, obwohl ich die ersten Jahre mit dem Mountainbike auf der Straße unterwegs war.

Die Veränderung war sichtbar – nicht nur in unserem körperlichen Erscheinungsbild, sondern auch in unserem geistigen Zustand.

Letztes Jahr sind wir auf Rennräder umgestiegen, was das Fahren auf ein ganz neues Niveau gesteigert hat. Wir sind uns der Bedeutung von Schutzausrüstung bewusst geworden – Helme, Schutzbrillen, hochwertige Fahrradbekleidung, Lichter und reflektierende Westen. Unsere Fahrten wurden länger und schneller und eine 100-km-Fahrt wurde zu unserer neuen Norm.

Disziplin und Beständigkeit sind unsere besten Freunde geworden. Es gibt Tage, an denen wir uns zu einer Fahrt von mindestens 40 km zwingen müssen, aber am Ende bringt es immer Zufriedenheit und Erfrischung mit sich. Bojans Sieg beim ersten MTB-Rennen, an dem er mit dem bescheidensten Fahrrad auf der Strecke teilnahm, war für uns eine große Freude und das Zusammensein mit anderen Radfahrern war eine echte Offenbarung.

Ich wollte mich im Brevet-Fahren versuchen. Dabei handelt es sich um lange Fahrten, die keinen Wettkampfcharakter haben, sondern eine Art Ausdauertest mit einer zeitlichen Begrenzung, in der die Fahrt absolviert werden muss, darstellen. Ich bin mit drei Freunden das „Spartanisches Brevet“ über eine Länge von 200 km gefahren. Wir haben alle die Fahrt genossen und sie erfolgreich abgeschlossen.

Radfahren hat unser Leben verändert. Wir sind nicht nur körperlich aktiver und gesünder geworden, sondern haben auch wunderbare Menschen kennengelernt und neue Freunde gefunden. Wir hoffen, dass wir unsere Kinder dazu inspirieren können, das Radfahren genauso zu lieben wie wir. Ich scherze gerne, dass wir von Hunderten in Kilogramm auf Hunderte in Kilometern gewechselt haben.

Radfahren liegt uns inzwischen im Blut und wir können es kaum erwarten, neue Herausforderungen zu meistern. Wenn unsere Geschichte jemanden dazu inspirieren kann, sich aufs Fahrrad zu setzen und sein Leben zum Besseren zu verändern, werden wir mehr als glücklich sein.

Radfahren ist nicht nur Sport sondern Lebensweise.

Textautoren: Bojana Čejić und Bojan Čejić

Quelle: Hemofarm Foundation - Two Wheels Can Take You to a Healthier Life (fondacijahemofarm.org.rs)