Marathonläufer aus Trotz
Wie wurde ich Marathonläufer? Ich weiß es nicht. Vielleicht zufällig, vielleicht aus Trotz. Jedenfalls fing alles naiv an.

Nach zwanzig Jahren hörte ich mit dem Rauchen auf und bekam Lust auf Laufen und Sport, sodass ich die Einladung meines Nachbarn annahm, in ein nahegelegenes Stadion zu gehen. Er lief jeden Abend, sodass ich immer Gesellschaft hatte. Fünf, sechs, später zehn Kreise dreimal, sogar viermal wöchentlich wurden zu einer Gewohnheit und Bedürfnis. Gerade als ich das Gefühl hatte, dass ich besser und mehr kann, wurde ich eingeladen, mit Hemofarm Running team am Marathon in Istanbul teilzunehmen und begann mit Vorbereitungen auf ein 15-km Rennen. Ich war da, bin die ganze Strecke gelaufen und habe mich in alles, was so eine Veranstaltung mit sich bringt, verliebt.

Die Gefühle und Erinnerungen, die ich aus der Türkei mitgebracht habe, haben mich dazu inspiriert, einige Tage nach meiner Rückkehr, Mitte Oktober, an einem Halbmarathon (21 km) nach Apatin, mit einigen Bekannten, die dort vorige drei-vier Jahre gelaufen sind, teilzunehmen. Und ich habe es geschafft! Ich dachte sogar, ich hätte auch schneller laufen können!

Auf der Rückfahrt sprachen wir über Recycling-Marathon in Novi Sad, der Anfang Dezember stattfand und da alle meine jetzt nicht mehr nur Bekannte sondern Freunde dort liefen, beschloss ich, mich anzumelden und mitzumachen. Sie rieten mir, auf den Frühling zu warten, vorher mehrere Kilometer zurückzulegen, das und dies zu tun, … Ich habe auf sie nicht gehört.

An einem kalten und windigen Tag lief ich donauabwärts und donauaufwärts Schulter an Schulter mit ihnen und wollte nicht aufgeben. Und das ging mir hundertmal durch den Kopf. Ich konnte jeden Körperteil fühlen, sogar jene, von denen ich vorher nicht wusste, dass ich sie habe. Schmerz hier, Schmerz da, dann Seitenschmerz, Kälte, glitschiger Boden … Es hat sich gelohnt! Diese Zufriedenheit, als ich über Ziellinie gelaufen bin, dieses abwechselndes Kraft- und Erschöpfungsgefühl, Glückwünsche der Läufer und Unglaube wegen eines solchen Fortschritts in so kurzer Zeit, der beste Ingwertee, den ich je getrunken habe, Schmerzen während der Massage, an jedes Detail werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern. Und Bier auf dem Rückweg. Niemand besser!

Seit dann bin ich an zwanzig weiteren Marathons und etwa dreißig Halbmarathons gelaufen. Belgrad, Niš, Novi Sad, Šabac, Valjevo, Ljubljana, Sofija, Sombor, Subotica, Banja Luka, Ruma… Und immer die Frage: was ist das nächste?

Das Gefühl von Glück, Gesundheit, Macht und Kraft, regelmäßige Trainings und Warten auf das nächste Rennen, sind zu meiner Lebensweise geworden und jene Bekannte, Jocko, Dule und Deki, zu meinen Freunden.

Wir planen Skopje… denn GLÜCK ist zu pflegen, GESUNDHEIT zu bewahren und LEBEN zu leben!

Mit vollen Lungen, LOS! 😊

Autor: Darko Tošić, Abteilung für Desinfektion und händiche Verpackung, Hemofarm AD

Quelle: Hemofarm Foundation - Marathon man out of spite (fondacijahemofarm.org.rs)