Probiotika haben mehrere positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sie beim Schutz der Herzgesundheit und im Kampf gegen Virusinfektionen eine sehr wichtige Rolle spielen.
Wussten Sie, dass sich in unserem Darm freundliche Bakterien befinden, deren schützende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gesundheit enorm ist?! Wir nennen sie auch probiotische Bakterien, von den griechischen Wörtern pro – für und bios – Leben, also lebensnotwendig.
Gute Bakterien, ein Team gegen Krankheiten
Die aktive Lebenswelt der Mikroorganismen, die sich in unserem Darm als Schutzbarriere verhalten und die erste Verteidigungslinie darstellen, wird als Darmmikrobiota bezeichnet. Gute probiotische Bakterien, die es zehnmal mehr gibt als alle Zellen, aus denen unser Körper besteht, sind ein starkes Team, das sich entschieden dagegen wehrt, wenn verschiedene Krankheitserreger, Viren, schlechte Bakterien und Pilze in unseren Körper eindringen. So befinden sich bis zu 70 Prozent der Abwehrkräfte unseres Immunsystems genau in unserem Darm.
Die Darmmikrobiota ist auch sehr wichtig für eine gute Verdauung, Synthese zahlreicher Vitamine, Aufnahme nützlicher Substanzen und eine hochwertige Ernährung des gesamten Organismus.
Gleichgewicht bewahren
Eine gesunde Darmmikrobiota setzt ein Gleichgewicht von 85 % guten Bakterien im Vergleich zu 15% schlechten Bakterien voraus. Aber wenn die Anzahl der schlechten Bakterien zunimmt, treten Probleme auf.
Was kann das Gleichgewicht von „guten“ und „schlechten“ Bakterien stören? Dies sind vor allem akute, durch Viren, Bakterien und Parasiten verursachte Durchfälle, sowohl bei Kindern und als auch bei Erwachsenen. Dann der sogenannte „Reisedurchfall“ und jedenfalls auch Durchfall im Zusammenhang mit der Einnahme von Antibiotika. Antibiotika stören ernsthaft das natürliche Gleichgewicht im Darm, indem sie sowohl schlechte als auch gute probiotische Bakterien zerstören.
Französische Studien warnen davor, dass fast 1/3 der Patienten im Zusammenhang mit der Verwendung von Antibiotika Durchfall entwickeln. Das Risiko steigt beim Einsatz von Antibiotika mit breitem antibakteriellem Spektrum sowie bei oft wiederholten und kombinierten Antibiotikatherapien. Die schwersten Formen dieser Art von Durchfall werden durch das Bakterium Clostridium difficile verursacht. Am empfindlichsten sind Kinder unter 7 und Erwachsene über 65 Jahre.
Probiotika als eine wesentliche Unterstützung
Der Weg zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes im gestörten Darmmikrobiota besteht darin, zusätzliche Mengen probiotischer Bakterien oder Probiotika einzunehmen! Probiotika sind lebende Bakterien, die den Darm auskleiden und die Verdauung unterstützen. Sie reduzieren Entzündungen, stärken das Immunsystem, tragen zur Zerstörung von Krankheitserregern bei, stärken die Darmbarriere, bringen gute Bakterien ins Gleichgewicht und helfen bei der Erholung der Darmmikrobiota und des Körpers im Allgemeinen.
Aber Probiotika können heutzutage viel mehr als geschädigte Darmmikrobiota wiederherstellen. Die Forschung zeigt, dass Probiotika in zahlreichen Situationen helfen können. So helfen sie beim Schutz Ihres Herzens, indem sie den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senken. Sie schützen auch die Gesundheit Ihrer Harnwege. Wenn Sie Hautprobleme oder häufige Ekzeme haben, führen Sie Probiotika in Ihre Therapie ein.
Ernähren Sie sich abwechslungsreich
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Darmmikrobiota. Extreme Ernährungsweisen, die ausschließlich auf Fleisch und Produkten tierischen Ursprungs oder ausschließlich auf pflanzlichen Lebensmitteln basieren, führen zu großen Veränderungen und Störungen der Darmmikrobiota, die sich dann auf die allgemeine Gesundheit auswirken.
Zahlreiche medizinische Studien weisen auf einen klaren Zusammenhang zwischen Veränderungen der Darmmikrobiota und dem Auftreten vieler entzündlicher Darmerkrankungen und -infektionen sowie dem Auftreten von Fettleibigkeit, Diabetes, metabolischem Syndrom und einigen bösartigen Erkrankungen wie Dickdarmkrebs hin.
Vorbeugung von Virusinfektionen und Covid 19
Medizinische Daten aus China, Italien und Frankreich weisen darauf hin, dass Patienten mit Covid-19 eine deutlich beeinträchtigte Darmmikrobiota aufweisen, insbesondere zu Lasten von Laktobazillen und Bifidobakterien. Das ist auch der Grund für offizielle Empfehlung für den Einsatz geeigneter Probiotikastämme bei Covid-19, sowohl zur Stabilisierung und Aufrechterhaltung der Darmmikrobiota als auch zur Vorbeugung bakterieller Sekundärinfektionen. Studien haben gezeigt, dass Probiotika auch sehr nützlich bei der Vorbeugung von Virusinfektionen sind.
Sie helfen bei Depressionen
Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass die Zusammensetzung der Darmmikrobiota eine bedeutende Rolle bei der Regulierung unseres Verhaltens spielt. Es gibt eine wichtige wechselseitige Kommunikation, eine Interaktion zwischen dem Gehirn und dem Verdauungssystem, an der gute Bakterien beteiligt sind. Es wurde auch nachgewiesen, dass die Supplementierung mit bestimmten Stämmen von Probiotika depressives Verhalten lindert.
Gegen Fettleibigkeit
Eine wachsende Anzahl der Forschungen deutet darauf hin, dass Probiotika auch bei Gewichtsabnahme helfen können. Daher wird empfohlen, sie parallel zu einer Diäternährung einzunehmen, damit ihre Bemühungen zur Gewichtsabnahme effektiver werden.