Interview am Jahresende
• Wie würden Sie die Ergebnisse Ihres Unternehmens im Laufe 2025 einstufen?

Für Hemofarm war das Jahr 2025 ein Jahr, in dem der Erfolg mit Verantwortung und Kontinuität gemessen werden konnte. In der Pharmaindustrie ist es am wichtigsten, dass die Medikamente immer zur Verfügung stehen, dass die Qualität konstant ist und das Vertrauen auch unter komplexen Umständen erhalten bleibt.

Wir haben das Jahr mit einer soliden Basis begonnen: 65 Jahr Geschäftstätigkeit und Rekordergebnisse aus 2024 mit der Produktion von 332 Millionen Verpackungen. Dies hat uns ermöglicht, dass wir im Laufe 2025 unser Portfolio weiterentwickeln, insbesondere im Bereich der Prävention und Gesundheitspflege, aber auch durch die Akquisition von Marken BIOTA intima und Fortacell auf mehreren Märkten in der Region.

Ich bin besonders stolz auf Aufzeichnungen, die unsere interne Qualität bestätigen –„Oskar für Qualität“ für Produktionstandorte in Vršac, Šabac und Dubovac, sowie zur vierten Mal in der Reihe verliehene Auszeichung Top Employer in Serbien. Das ist noch eine von vielen Bestätigungen unseres Erfolges, was der Stabilität der Prozesse im Unternehmen zu verdanken ist.

• Wie hat die aktuelle sozial-politische Situation im Lande die Geschäftstätigkeiten Ihres Unternehmens beeinflusst?

Die Pharmaindustrie sowie die gesamte Wirtschaft hängen immer von der Stabilität und Vorausschaubarkeit des Systems ab. In solchem Umfeld besteht unsere Aufgabe darin, Risiken zu managen und eine kontinuierliche Versorgung unabhängig von äußeren Umständen sicherzustellen. Bei Hemofarm erreichen wir dies durch Szenarioplanung, eine starke Lieferkette, strenge Qualitätsstandards und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Behörden. Langfristig gesehen braucht die Industrie vor allem die Lösungen, die eine größere Transparenz und Wirksamkeit bringen, weil sich das unmittelbar auf Investitionen und Marktsicherheit auswirkt.

• Sehen Sie irgendwelche positiven Entwicklungen in der Funktionsweise der Branche, in der Sie tätig sind?

Ich kann einige wichtige Entwicklungen sehen. Im Mittelpunkt steht vor allem die Verfügbarkeit von Medikamenten, was ein gutes Signal für die ganze Industrie ist.

Zweitens trägt eine stärkere Rolle von Generika und Biosimilars der Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme bei. Drittens, die Nachhaltigkeit wird immer mehr aus Strategie in Praxis umgesetzt. Dies zeigt sich auch in ernsthafteren ESG-Initiativen und -Dialogen, wie beispielsweise in dem ESG-Festival von Hemofarm, in dem die konkreten wichtigen Fragen für das Gesundheitswesen und die Industrie angesprochen werden.

• Wie beurteilen Sie die globalen Trends – fühlen Sie sich besorgt für die Geschäftstätigkeiten Ihres Unternehmens und der Industrie angesichts der globalen Entwicklungen?

Besorgnis ist immer da, aber sie ist rational und motivierend. Globale Erschütterungen haben klar gezeigt, wie viel globale Lieferketten für Medikamente sensibel sind, besonders in Europa. Zur gleichen Zeit stärkt die EU den Regulierungs- und Produktionsrahmen für kritische Arzneimittel. In einem solchen Umfeld haben die Unternehmen, die in Qualität, Technologie und Systemstabilität investieren, einen langfristigen Vorteil. Das ist eine Richtung in der sich Hemofarm schon seit Jahren bewegt.

• In welchem Umfang nutzen Sie persönlich als Manager künstliche Intelligenz im Managementprozess? Hat Ihr Unternehmen eine strategische Entscheidung getroffen, KI in das Unternehmensmanagement einzuführen?

Ich sehe künstliche Intelligenz als Unterstützung in dem Entscheiden aber keineswegs als Ersatz für Verantwortung. Ich nutze sie persönlich für professionelle Zwecke. Ihr größter Wert steckt in der Datenanalyse, sowie in der Vorschau möglicher Szenarien und Risiken, insbesondere in komplexen Systemen wie der Pharmazie. STADA hat in letzten 18 Monaten Trainings für über 4000 Mitarbeiter organisiert und KI-Tools in den wichtigsten Geschäftsfunktionen integriert – von der Produktion bis zur Lieferkette, Finanzen und Marketing. Unser Ansatz ist klar: Keine Entscheidung wird ohne die aktive Rolle und Kontrolle der Menschen getroffen. In der gesundheitsbezogenen Industrie muss die Technologie klaren Regeln folgen, Datenschutz sichern und messbare Vorteile bringen, unter voller Verantwortung der Mitarbeiter.

• Wie beurteilen Sie die Verfügbarkeit der Arbeitskräfte im Anstellungsprozess in Ihrem Unternehmen? In welchen Bereichen sehen Sie einen Mangel an Arbeitskräften? Welche Lösungen sind möglich?

Der Markt ist immer auf der Suche nach Profilen, die Fachwissen und Erfahrung in Bereichen wie Engineering, Automatisierung, Qualitätssicherung und IT kombinieren. Unser Vorteil ist, dass wir schon seit Jahren als stabiler und verantwortlicher Arbeitgeber bekannt sind. Eine langfristige Lösung wäre eine intensivere Zusammenarbeit mit Bildungsanstalten, Förderung von Jugendlichen sowie kontinuierliche Weiterbildung jetziger Mitarbeiter. In diesem Jahr haben wir die 33. Generation von Studenten in das Bildungsprogramm der Hemofarm-Stiftung aufgenommen, an dem in den letzten drei Jahrzehnten fast 4000 junge Menschen teilgenommen haben. Diese Investition in die Zukunft der Jugendlichen ist unermesslich und aus diesem Grund möchte ich auch andere Unternehmen dazu einladen, in solcher Förderung der jüngeren Generationen uns zu folgen.

• Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich der Geschäftslage in der Branche, in dem Ihr Unternehmen tätig ist, für das Jahr 2026?

In 20206 erwarte ich Fokussierung auf die Lieferstabilität, regulatorische Änderungen in Europa und einen stärkeren Einfluss auf die Effizienz er Gesundheitssysteme. Der europäische Rahmen für Pharmaindustrie geht durch einen Wandel und bedarf einer Anpassung. Für Hemofarm gilt die gleiche Antwort. Wir werden unsere Investitionen fortsetzen, vor allem Investitionen in die Qualität, Prozesse, Menschen und Beständigkeit. In Zeiten des Wandels sind Unternehmen, die stabil arbeiten und die Verantwortung und Nachhaltigkeit in Vordergrund setzen, langfristig immer erfolgreich.


Source: Advertiser Serbia