Wie ich mit Berglauf begonnen habe?
Marathonläufer! So stellen mich Freunde und Kollegen oft vor, wenn sie mich mit jemandem bekanntmachen. Ja, es stimmt, dass ich ungefähr hundert Halbmarathons und Marathons gelaufen bin, da ich seit Grundschule Leichtathletik trainiere. Ich laufe immer noch Mittel- und Langstrecken, aber was mich zurzeit am besten beschreibt, ist Berglauf, in den ich mich allmählich verliebt habe.

Manchmal frage ich mich selbst, wie es angefangen hat. Gern sage ich, dass dabei das Gebirge neben Vrsac mit dem höchsten Gipfel in Vojvodina eine wichtige Rolle gespielt hat. Ein Bergsteigerverband hat mich eingeladen, an deren Wanderungstouren teilzunehmen, was mich im schon längst vergangenen Jahr 1994 zu meinem ersten Berglauf-Wettbewerb Orientierungscross gebracht hat. Ich habe den ersten Platz und die goldene Medaille gewonnen.

In den nächsten Jahren habe ich mich Halbmarathons und Marathons gewidmet, mit dem Wunsch, persönliche Rekorde zu brechen, aber das Gebirge hat geduldig auf mich gewartet. Ich habe 2010 mit Wettbewerben in Trecking-Liga begonnen und bin dann dem aktuellen Trend gefolgt, weil es neben Straßenrennen immer mehr Bergrennen, die sogenannten Trail-Rennen, gab. Die Gebirge haben mich immer inspiriert, weil jedes Gebirge seinen eigenen Geist hat, sodass ich mich bemühe, jedem Gebirge auf seine spezifischen Anforderungen zu antworten. Ich werde ruhig und lausche und dann gebe ich Gas, um sogar die stärksten Steigerungen bei unterschiedlichen Wetterbedingungen zu überwinden. Und gerade von ihnen lasse ich mich am meisten inspirieren, weil sich in nur wenigen Stunden manchmal alle vier Jahreszahnten abwechseln.

Körperliche Bereitschaft ist selbstverständlich, sodass ich regelmäßig trainiere, sowohl Laufen als auch Kraftübungen, weil eine Medaille beim Training gewonnen wird, im Wettbewerb holt man sie einfach ab. Um das Rennen zu beenden und Medaille zu gewinnen, muss meine körperliche Kondition auf einem erforderlichen Niveau sein, was nur durch ein regelmäßiges Training erreicht werden kann. Es gibt also keine Vorbereitungen auf das Rennen, vor dem Rennen ruht man sich aus. Einige Male in der Woche laufe ich Schnelligkeitstrainings auf kürzeren Strecken, während das Wochenende für längere Trainings und einen obligatorischen Bergbesuch reserviert sind. Bereits ein Blick auf schlammverschmierte Tennisschuhe nach 15 km Laufen ist einer der Anblicke, die ich am meisten liebe.

Aber egal, ob man um eine Medaille kämpft oder nur das Rennen beenden will, ist da immer eine Person, die man bekämpfen muss, und das ist man selbst, wofür eine zusätzliche mentale Stärke, die sich durch außergewöhnliche Hartnäckigkeit und Hingabe auszeichnet, erforderlich ist. Meine Mitläufer, die mir zuschauen, sagen, dass ich in Momenten vor dem Rennen gerne allein bin, während sie Selfies machen. Für mich sind diese wenigen Minuten sehr wichtig, damit ich mich völlig auf das Ziel konzentrieren kann. Und sie sagen auch, dass sie mich auch aus der weiten Ferne erkennen können, da ich mit leicht zur Seite geneigtem Kopf und wie in meine eigene Welt versunken zum Ziel schnell laufe. Das Gebirge ist sozusagen Nahrung für meine Seele, aber für Bergrennen ist auch eine richtige und ausgewogene Ernährung sehr wichtig. Ich esse also alles und lasse keine Mahlzeiten aus und wissen Sie, ich esse immer, aber wirklich immer alles aus meinem Teller.

Oft hört man, dass die Verwirklichung eines Geschäfts oder einer Aktivität von Menschen abhängt und so ist es auch beim Berglaufen. Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Energie, die während der Rennen aber auch bei Treffen im Zusammenhang mit dem Rennen zu spüren ist. Die Konkurrenten sind da, aber irgendwie anders, würde ich sagen. Wenn auf der Strecke zu einer Verletzung kommt und wenn es einem anderen Läufer nicht wohl geht, hält man an, hilft, gibt Energie, entweder durch ein paar Worte Unterstützung oder vielleicht durch eine Tüte Magnesium. Das Ergebnis ist in solchen Momenten niemandem wichtig, wichtig ist einen Freund zu unterstützen und ihm Hilfe zu leisten.

Die Wände neben meinem Laufband (auf solche Bedingungen bereite ich mich auch vor 😊) sind mit Medaillen von Trail-Rennen geschmückt und die Finisch-Medaille von Mont Blanc ist mir jedenfalls besonders ans Herz gewachsen. Ich habe die besten Trail-Rennen gewählt, um mich auf „Ultra Trail du Mont Blanc” zu qualifizieren, das das anspruchsvollste und meistbesuchte Rennen seiner Art in Europa ist. Ich beendete das Rennen von 101 km auf dem 318. Platz von insgesamt 2.200 Teilnehmern und als einer von zwei Läufern aus unserem Land.

Es war eine Art Krönung meiner Berglaufkarriere, aber ich habe dort nicht aufgehört, ich mache weiter, trainiere jeden zweiten Tag, weil ich mich selbst immer wieder bekämpfen will. So motiviere ich mich, jeden Tag eine bessere Version von mir selbst zu sein!

Textautor: Dalibor Aleksić, Arbeiter in der sterilen Herstellung, Hemofarm AD

Quelle: Hemofarm Foundation - How I started trail running? (fondacijahemofarm.org.rs)